Frizzante, Sekt & Champagner – Das who ist who des Schaumweins

Die Welt des Schaumweins ist vielfältiger als man auf den ersten Schluck vermuten mag. Traubenart, Herstellungsverfahren und der jeweilige Flaschendruck sind entscheidende Stellschrauben auf Charakteristika und bei der Unterscheidung der allseits beliebten Schaumweine.

Zugegeben, die Welt der Schaumweine ist nicht unbedingt leicht zu entschlüsseln. Angefangen bei den Flaschenetiketten, die für Laien häufig nicht unbedingt eine Orientierungshilfe darstellen, bis hin zu den unterschiedlichen Bezeichnungen der Weine je nach Land und Region. Aber keine Sorge, damit das schaumige Vergnügen zukünftig bereits beim Einkauf beginnt, haben wir dir die wesentlichen Unterschiede von Frizzante, Sekt und Champagner aufgelistet.

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Frizzante – leicht, schäumig & perlig

Die Bezeichnung Frizzante wird für unterschiedlich hergestellte Perlweine angewendet.
Frizzante ist ein leicht schäumender Perlwein, bei dem die Bezeichnung für unterschiedlich hergestellte Perlweine verwendet wird und meist aus Italien stammt. Durch die Herstellungsmethode Méthode Charmat erhält der Frizzante seine charakteristische Perlage mit Aromen von Früchten und Blumen. Achtung jetzt wird es kurz fachlich: Allen Frizzante Variationen gemeinsam ist der niedrige Kohlensäureüberdruck, der bei 20 °C Temperatur zwischen 1 und maximal 2,5 bar beträgt. Die Kohlensäure kann hierbei auf unterschiedliche Methoden in den Wein gelangen. Endogene Kohlensäure bedeutet, dass diese durch ein- bis zweimalige Gärung entstanden ist. Bei dem Imprägnierverfahren wiederum wird dem Wein Kohlensäure durch hohen Druck, identisch eines Trinkwassersprudlers zu Hause, zugesetzt. Oder leichter ausgedrückt: Frizzante sind frische und feine Perlweine für nahezu jede Alltagssituation mit Freunden und Familie.

Sekt – Vielfältiger Qualitätsschaumwein

Während Frizzante Weine bei 2,5 bar langsam dankend den Saal verlassen, betreten Schaumweine der Kategorie Sekt, ab 3 bar Druck und mindestens 9 Vol.-% Alkohol, die Bühne. Im Unterschied zu Frizzante, gelangt die im Wein enthaltene Kohlensäure ausschließlich durch die zweite alkoholische Gärung von Grundweinen in die Flasche. Selbstverständlich kann auch Sekt nach unterschiedlichen Herstellungsverfahren produziert werden. Das aufwändigste Verfahren stellt die Méthode Traditionnelle oder auch Champagnermethode genannt, dar. Hierbei wird der Wein zunächst in der Flasche vergoren, gerüttelt, degorgiert und mit der Hinzugabe des letzten Schliffs, der Dosage, vor dem Verkorken vollendet. Weniger aufwendig und kostengünstiger dagegen, das sogenannte Transvasierverfahren, eine Kombination aus Flaschen- und Tankgärung (auch Méthode Charmat genannt).

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Champagner – Edelster Schaumwein aus dem Norden Frankreichs

Häufig kursiert unter Laien das Gerücht, dass der einzige Unterschied zum Sekt die Herkunft der Trauben darstellt. JEIN, dem ist nur unter anderem auch so. Die Trauben dürfen ausschließlich nach strengen Vorgaben im französischen Weinbaugebiet Champagne gelesen werden. Allerdings beinhaltet die Herstellung von Champagner auch ausschließlich die zeitaufwendigsten und kostenintensivsten Herstellungsverfahren. Die Weinlese ist verpflichtend per Hand durchzuführen und die Veredelung der Grundweine erfolgt nach der Methode Traditionelle (siehe oben). Kurzer Side-Fact: Der Legende nach verdankt der Champagner seine Entstehungsgeschichte Dom Pérignon, einem französischen Mönch des Benediktinerordens.

Und nun für den Post-it am Weinschrank nochmal eine Auflistung der Champagnerbezeichnungen in Europa:

Crémant – aus Frankreich und Luxemburg
Cava – aus Spanien
Spumante – aus Italien
Sekt – Bezeichnung für Schaumwein in Österreich und Deutschland
Winzersekt – In Deutschland ausschließlich aus Trauben aus den eigenen Weinbergen und nach der Méthode Traditionnelle